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Obwohl der Alkoholverkauf in den USA illegal ist, boomt der Markt. Und angesichts einer nie zuvor dagewesenen Gewinnsträhne an der Wall Street Mitte der 20er Jahre glauben viele Amerikaner, dass die guten Zeiten ewig so weitergehen werden. Schriftsteller wie F. Scott Fitzgerald beschreiben ihre vergnügungssüchtigen Landsleute der Jazz-Ära. Die Kolumnistin des New Yorker, Lois Long, fesselt das Publikum mit geistreichen Beschreibungen einer (be)rauschenden Vielfalt von New Yorker Bars und Kneipen, in denen buchstäblich alles zu haben ist. Doch hinter der glamourösen Kulisse spielen sich gewaltsame Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Alkoholschmuggel ab. In Chicago übernimmt Al Capone mit seiner Gang die Macht. Es kommt zu „Bierkriegen“ mit rivalisierenden Banden, die in den Straßen der Stadt ausgetragen werden. Die erstarkende Zeitungsbranche heizt mit Sensationsschlagzeilen und Fotos von Mordszenen die Stimmung an, während Al Capone Pressekonferenzen abhält und Autogramme gibt. Immer mehr Amerikaner beginnen nun, die Prohibition für einen schrecklichen Fehler zu halten, und sinnen auf Veränderung. 1928 kritisiert Al Smith, Gouverneur von New York und Präsidentschaftskandidat, öffentlich die Prohibition. Doch er wird wegen seines katholischen Glaubens und seiner Sympathie für Alkohol verunglimpft. Seine Gegner machen ihn zum Symbol all des Übels, das die Städte und die dort lebenden, dem Alkohol zugetanen Einwanderer verkörpern. Der Republikaner Herbert Hoover, dem man den Wirtschaftsboom zu verdanken glaubt, gewinnt in einem Erdrutschsieg erneut die Wahl zum Präsidenten. Er ruft eher vorsichtig zur Untersuchung der Probleme bei der Durchsetzung der Prohibition auf. Zunehmend aber verschaffen sich im gesamten Land Männer und Frauen Gehör, die meinen, dass nur eine Aufhebung des 18. Zusatzartikels zur Verfassung der Eskalierung von Verbrechen, Korruption und Scheinheiligkeit ein Ende bereiten könnte.