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Diese Folge präsentiert die Erde in ihrer gesamten bunten Pracht. Erst aus dem All entpuppen sich die farbigen Bänder der Polarlichter als kolossale Schleifen, die kilometerweit in den Himmel ragen. Sie leuchten dort rot statt grün. Saphirblaue Tupfer auf Grönlands Eisdecke erzählen von einem rasanten Schwund des Eises. Schmelzwasser lässt nicht nur Gletscher schneller gleiten, sondern trägt durch seine faszinierend blaue Farbe selbst zur Tragödie bei. Vor Alaskas Küste formen sich alljährlich im Frühjahr riesige türkisfarbene Wirbel – es sind Massen kleinster Algen, geformt von Wind und Wellen. Die Minialgen stehen am Anfang der Nahrungskette und versorgen über kleinste Tierchen und riesige Fischschwärme letztendlich das gesamte Leben auf der Erde. Zudem spielen sie eine immens wichtige Rolle als Sauerstofflieferant und Kohlendioxidspeicher.
Der Klimawandel und seine Folgen gehen zu einem großen Teil auf die Aktivitäten von uns Menschen zurück. Experten haben Satellitenfotos kombiniert, um den gesamten Erdball bei Nacht darzustellen. Künstliche Lichter erhellen heute fast jeden Winkel, erleuchtete Megastädte greifen wie goldgelbe Riesenkraken nach immer mehr Land. Am Tage erscheinen sie erschreckend grau. Satellitenbilder aus den vergangenen 35 Jahren im Zeitraffer wiedergegeben zeigen deutlich: Keine Farbe verbreitet sich so rasch wie die von Stein und Beton. In nur 35 Jahren etwa wuchs das chinesische Fischerdorf Shenzen zu einem gigantischen Moloch, 55-mal so groß wie Berlin.
Satelliten helfen, den Zustand unseres Planeten zu überwachen. Bilder aus dem All zeigen, wo unsere Aktivitäten bedrohlich ausufern. Sie dokumentieren, wo das Leben noch gedeiht und wo es in Bedrängnis gerät. Die Bilder lassen keinen Zweifel: Es ist wichtiger denn je, unseren farbenfrohen und doch so verletzlichen Heimatplaneten zu schützen.