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Italien, 1978: Die politische Lage ist angespannt. Das Land ist geprägt von einer Wirtschaftskrise, immer wieder kommt es zu Unruhen. Gewalt und Attentate sind an der Tagesordnung. Die christdemokratische Partei Italiens, Democrazia Cristiana, stellt unter Giulio Andreotti eine Minderheitsregierung. Um die Position der Regierung zu stärken, setzt sich der konservative Parteivorsitzende Aldo Moro für einen Kurs der Zusammenarbeit – einen „historischen Kompromiss“ – mit der kommunistischen Partei (PCI) und der gemäßigten sozialistischen Partei (PSI) ein. Unterstützt wird er von Enrico Berlinguer, dem Vorsitzenden der kommunistischen PCI. An den Rändern des politischen Spektrums sorgt die Einigung für eine zunehmende Radikalisierung. Viele Kommunisten sehen die Zusammenarbeit als Anbiederung ihrer Partei an die Konservativen. Das bekommt auch Moro selbst in einer seiner Vorlesungen an der Universität zu spüren, die von Protesten gestört wird. Die Konservativen hingegen fürchten ganz grundsätzlich die kommunistische Regierungsbeteiligung. Auch Papst Paul VI., mit dem Aldo Moro eine enge Freundschaft verbindet, äußert seine Skepsis. Innerhalb der christdemokratischen Partei scheint Moros Plan zunächst angenommen zu werden. Doch als klar wird, dass viele Amtsinhaber der Minderheitsregierung ihre Posten an Linke abgeben müssten, kommt Gegenwind auf. Am 16. März 1978 soll schließlich der „historische Kompromiss“ im Parlament verhandelt werden. Moro begibt sich begleitet von seinen Leibwächtern in seiner Dienstlimousine auf den Weg dorthin.