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Sektenführer Paul Schäfer erweitert sein Reich und schafft sich einen menschlichen Schutzschild, der die Kolonie gegen Anfeindungen verteidigt. Er öffnet die sonst so abgeschottete Colonia Dignidad nun auch für die chilenische Bevölkerung: Essen, Freizeitbeschäftigung und Krankenversorgung sind umsonst. Und er vergeht sich nun auch an chilenische Jungen. Anders als die deutschen Opfer vertrauen sich die chilenischen Jungen ihren Eltern an. Diese sind geschockt und handeln. Mehr als 30 Jahre nach Schäfers Einreise nach Chile nimmt die chilenische Polizei Ermittlungen auf – Schäfers Missbrauch kommt ans Licht. Diesem gelingt es, sich den Ermittlungen zu entziehen: Er versteckt sich auf dem weitläufigen Gelände der Kolonie und flieht 1997 nach Argentinien. Seine Anhänger werden sich selbst überlassen. Einige wenige werden als Helfershelfer verurteilt, alle anderen ringen bis heute darum, ein eigenes Leben zu leben. Wer ist Opfer und wer ist Täter? Was ist in Anbetracht des Grauens und der zerstörten Leben gerecht? Wo fängt Schuld an und wo hört sie auf? Wie sieht die Zukunft der Kolonie, die sich heute Villa Baviera nennt, aus? Angesichts des jahrzehntelangen politischen und moralischen Versagens Fragen, auf die es immer noch keine eindeutigen Antworten gibt.