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Der kanadische Illustrator John Howe hat rund 15 Jahre lang an Peter Jacksons Verfilmungen von Tolkiens Romanen „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ mitgearbeitet. Seine einzigartigen Zeichnungen bildeten die Grundlage für den Entwurf vieler Szenenbilder. Die erste Folge seiner fantastischen Reise auf Tolkiens Spuren führt John Howe zurück nach Neuseeland. Nachdem Howe den halben Erdball umrundet hat, erreicht er das Dorf der Hobbits. Das im Norden Neuseelands aufgebaute Hobbingen ist eine bis ins kleinste Detail durchdachte Fantasy-Filmkulisse, die sich teilweise auch aus John Howes Fantasie entwickelte. Aus Howes Bleistiftzeichnungen entstanden dreidimensionale Gärten und märchenhafte, von Gras überwachsene Häuser, die noch heute eine außergewöhnliche Alchemie besitzen. Howe durchstreift die menschenleere Landschaft Neuseelands. „Seine Geschichten, sein gesamtes Werk sind für mich eine Hymne an die Natur“, sagt Howe über Tolkiens Geschichten. Anschließend stattet er dem fiktiven Ort Dal aus dem ersten Teil des „Hobbits“ einen letzten Besuch ab. John Howe erfand die Filmkulisse der Stadt bis in die kleinste Einzelheit mit. Die inzwischen zur Ruine gewordene Kulisse wurde ein paar Tage nach den Dreharbeiten zu dieser Dokumentation abgerissen. Für Howe ist der Ort eine der größten Verneigungen vor Tolkiens Ideenreichtum. In Oxford wiederum erläutert Professor Leo Carruthers, ein bekannter Mittelalterexperte und Professor für Englisch an der Sorbonne, dass J.R.R. Tolkien (1892–1973) ebenfalls Wissenschaftler beziehungsweise Mediävist war. Er war nicht nur Historiker und Philologe, sondern auch ein Erzähler, der sich in seinen philologischen Arbeiten am Exeter College sehr gründlich mit dem europäischen Sagenkreis beschäftigt hat. Das Mittelalter wurde zur Quelle seiner schriftstellerischen Inspiration. So schuf er in seinem Kosmos nicht nur fantastische Wesen, sondern erfand auch deren eigene Sprache.