Für einen sicheren Internetzugang ist eine kurze Anpassung notwendig.
Ein Fernsehstar als Mörder – Der Fall Frodl:
Ein ungewöhnlich grausiger Fund beschäftigt im Mai 1992 die Budapester Polizei. In einem abgelegenen Vorort der ungarischen Hauptstadt hat ein Obdachlosenpaar Leichenteile im Müll entdeckt und die Polizei verständigt. Rund eineinhalb Jahre später beginnt vor dem Wiener Landgericht einer der spektakulärsten Prozesse der österreichischen Kriminalgeschichte. Angeklagt: ein Sunny-Boy des österreichischen Fernsehens, der Moderator und Filmregisseur Helmut Frodl und sein Komplize, der Steuerberater Gabor Pesti, beschuldigt des gemeinschaftlich begangenen, heimtückischen Mordes. Das Duo hat die Leiche ihres Opfers zerteilt. Der Prozess entwickelt sich zu einer schaurigen Sensation, auch wegen des prominenten Täters. Frodl wird zu lebenslanger Haft verurteilt und im Jahr 2009 aus dem Gefängnis entlassen. Die Enttarnung des Maskenmannes: Der Erzieher Martin Ney soll für mindestens drei Morde an Jungen und mehr als 40 Sexualdelikten verantwortlich sein. Ney findet seine Opfer in Schullandheimen, Zeltlagern und Privathäusern, vorwiegend in Norddeutschland. Den ersten Mord begeht er 1992. Sein Opfer: Stefan Jahr. 1995 ermordet er Dennis Rostel. 2001 Dennis Klein. In der Presse ist seitdem vom „Maskenmann“ und „schwarzer Mann“ die Rede. Im Fall von zwei weiteren Tötungsdelikten im Westen Frankreichs und den Niederlanden gilt der Pädagoge als tatverdächtig. Als er aufgrund einer umfangreichen Medienstrategie der „Soko Dennis“ gefasst wird, gesteht er die drei Morde an den deutschen Jungen, streitet aber ab, mit den anderen etwas zu tun zu haben, obwohl die Profiler nahezu sicher sind, dass er der Täter sein könnte. 2012 verurteilt ihn das Landgericht Stade zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Der Finanzbetrüger Jürgen Harksen: Ende der 80er Jahre feiern Anleger Jürgen Harksen als ‚Finanzgenie‘. Nachdem er als Betrüger entlarvt war, rühmt er sich, hauptsächlich Millionäre abgezockt zu haben. Harksen war eine der schillerndsten Figuren seiner Zunft: Keiner beherrschte die Klaviatur der Geldgier so perfekt wie er. Dem Versprechen von 1.300 Prozent Gewinn konnte kaum einer der zahlreichen Hamburger Millionäre widerstehen. Bereitwillig vertrauten sie ihm ihr Geld an und sahen es nie wieder. 1993 floh Harksen nach Südafrika, führte dort ein Luxus-Leben. Bis heute kann er kaum fassen, dass seine Märchen vom sagenhaften Reichtum bis zuletzt geglaubt wurden. Anfang 2003 wird er zu einer Strafe von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt, die er komplett verbüßt.
Der Amoklauf von Erfurt:
Bis zum Jahr 2002 glaubten viele, dass ein Amoklauf in Deutschland die Ausnahme sei. Am 26. April 2002 bricht innerhalb von nur zehn Minuten das Grauen über Erfurt herein. Deutschland ist fassungslos. Der 19-jährige ehemalige Schüler Robert Steinhäuser betritt die Toilette im Erdgeschoss des Gutenberg Gymnasiums und maskiert sich mit einer schwarzen Sturmhaube. Er hat eine Machete, eine neun Millimeterpistole, eine Pumpgun und mehrere hundert Patronen dabei. Der junge Mann klingelt im Sekretariat. Als sich die Tür öffnet, drückt er ab, tötet die stellvertretende Direktorin und die Sekretärin. Dann zieht er weiter über die Flure, erschießt 16 Menschen. Der Täter richtet sich selbst, mit seiner letzten Kugel. Nach dem Amoklauf in Erfurt ändert die Polizei ihr Konzept zur Bewältigung von Amoklagen komplett. Werden Streifenbeamte heute zu einem Amokeinsatz gerufen, so lautet der Befehl nicht mehr auf Verstärkung warten, sondern gegebenenfalls schießen und den Täter außer Gefecht setzen.