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Nordalaska: menschenleer und unzugänglich, wie kaum ein anderes Gebiet der Erde.In den Bergen der Brooks Range liegt der Gates of the Arctic Nationalpark – keine Häuser, keine Straßen, nicht einmal Wanderwege gibt es. Gerade mal 1000 Besucher verirren sich jährlich hier her. Die Mehrzahl der Touristen zieht es hingegen in den Denali Nationalpark, um Nordamerikas höchsten Berg, den Mount McKinley zu sehen, oder an die Brooks Wasserfälle, wo riesige Grizzlybären nach Lachsen fischen. So spektakulär das erscheinen mag, das Gefühl in der Wildnis zu sein bleibt da eher auf der Strecke. Ganz anders im Gates of the Arctic Nationalpark: riesige Karibu Herden ziehen hier über tausende Kilometer zu ihren Weidegründen und kreuzen mit ihren Kälbern eisige Flüsse, Moschusochsen ertragen sowohl arktische Kälte als auch die Invasion der Mücken und Arktische Ziesel und Eisfrösche lassen sich während ihres Winterschlafs sogar fast einfrieren. 34.287 km2 weglose und unberührte Wildnis, fernab von jeglicher Zivilisation. Das ist der Nationalpark Gates of the Arctic. Für die wenigen Besucher ist er ein Paradies, nicht nur für Naturliebhaber, denn die Granittürme und Steilwände der Arrigetch Peaks sind auch eine Herausforderung für Bergsteiger. „Gates of the Arctic“ ist Teil einer Reihe von Schutzgebieten: Nach Norden öffnet sich der Nationalpark in eine gigantische Ebene, die bis zur arktischen Küste Alaskas reicht. Dort verbringen Eisbären den Sommer und warten auf das Zufrieren des Nordpolarmeeres. Im Westen erstreckt sich der Kobuk Valley“ Nationalpark mit seinen einzigartigen arktischen Sanddünen erstreckt und entlang der schroffen Bergketten der Brooks Range ziehen Gruppen von Dallschafen. Riesige Karibuherden durchqueren diese Region. Die größte ist die „Western Arctic Herd“, mit ca. 300.000 Tieren. Sie halten sich bevorzugt in den Ebenen nördlich der Brooks Range auf, in der sogenannten North Slope. Auf ihren jährlichen Wanderungen überwinden die Karibus nicht nur die Brooks Berge sondern überqueren mit ihren Jungen auch zahlreiche reißende Tundraflüsse. Keine Straßen, keine Wanderwege und keine Schutzhütten – der „Gates of the Arctic“ Nationalpark macht es Besuchern nicht gerade leicht ihn zu erkunden. Es ist eine Welt die weitgehend ohne Menschen existiert. Ein Schutzgebiet allein um seiner selbst willen. Grizzlybären leben hier so ungestört wie sonst nirgends. Nahrung für sie ist allerdings knapp und weit verteilt. Sie sind ununterbrochen auf der Suche und beanspruchen riesige Gebiete. Nur an wenigen Stellen versammeln sich im Spätsommer einige Bären um Lachse zu fangen. Weit entfernt vom Meer sind es allerdings deutlich weniger Fische als an den Brooks Falls im Süden Alaskas. Und da Lachse vor dem Laichen nicht mehr fressen, sind sie auch längst nicht mehr so nahrhaft, wenn sie im Inneren Alaskas ankommen. Das Klima in Nordalaska ist extrem. Der Winter ist lang und bitterkalt. Alles scheint tot zu sein in dieser Zeit. Nur das Nordlicht malt unglaubliche Figuren an den Nachthimmel. Viele Tiere verlassen das Gebiet in dieser Zeit. Wer bleibt, braucht sehr spezielle Anpassungen um zu überleben. Meisterhaft haben das die Arktischen Ziesel gelöst: sie sparen Energie indem sie im Winterschlaf ihre Körpertemperatur unter den Gefrierpunkt absenken – einmalig für ein Säugetier! Kein anderer Nationalpark der USA fordert mehr von seinen Bewohnern wie die „Gates of the Arctic“ in Nordalaska.