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In Wisconsin führen einsame, schnurgerade Straßen nach Wien. Mit seinen knapp 800 Einwohnern ist der Ort eigentlich nur eine Ansammlung aus verstreuten Farmen und auf der Landkarte fast unsichtbar. Vor der Kirche im Stadtzentrum hat man für einen Moment das Gefühl, in Österreich zu sein, denn die Inschriften auf den Grabsteinen sind fast alle auf Deutsch. Die Pastorin lädt zum Mitfeiern beim jährlichen Kartoffelpfannkuchen-Frühstück ein. In Österreich sagt man zwar Palatschinken, doch vielleicht handelt es sich tatsächlich um das erste übersiedelte Rezept. Vom Schulbus aus zeigt Lokalhistorikerin Mary verschiedene Sehenswürdigkeiten, wie etwa eines der ersten Blockhäuser, das 1870 von Siedlern erbaut wurde. Hier lebte möglicherweise der Gründer von Wien: Mathias Halkowitz, ein österreichischer Damenschneider, kam als Auswanderer in die USA. Für den Herren aus der Großstadt muss es in Wisconsin ein ziemlicher Schock gewesen sein, Nadel und Zwirn gegen Axt und Pflug zu tauschen. Während die Mennoniten und Amischen ihre altertümlichen Lebensweisen beibehalten haben und Kameras ablehnen, präsentiert Farmer Joe hingegen stolz seine gelagerte Ginseng-Ernte im Millionenwert – welcher sich im Einzelhandel fast vervierfacht. Noch heute gibt es in Wien mehr Kühe als Menschen. Davon profitieren die Holländer Esther und Ron, die auf ihrer „Roboterfarm“ Pionierarbeit bei der automatisierten Milchwirtschaft leisten. Den Fußstapfen von Mathias Halkowitz folgend bringen sie frischen Wind ins alte Wien. Die Gründung der Stadt liegt 150 Jahre zurück. Für die Wiener Grund genug, um mit einem Lied über die Donau zu feiern!