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Der politische Stil Sahra Wagenknechts gilt als deutlich und kompromisslos. Ihre Anhänger schätzen das sehr, doch in ihrer politischen Karriere gereichte ihr das auch oft genug zu einem Nachtteil.
Ihre Alleingänge werden zum Markenzeichen. Die Spaltung der Linkspartei nimmt sie dafür billigend in Kauf. Und es zeigt sich, es sind die Krisen, die sie stark machen – die Flüchtlingskrise 2015, die Corona-Krise 2020, der Krieg gegen die Ukraine 2022. Sahra Wagenknecht spürt sehr genau, welche Botschaften in unsicheren Zeiten Anklang finden. Sie argumentiert gegen die Migrationspolitik, zweifelt die Corona-Maßnahmen an und hält nicht Putin, sondern vor allem die NATO für schuldig am russischen Angriff auf die Ukraine. Nicht Wenige werfen ihr deshalb vor, eine Populistin zu sein, die vor allem am rechten politischen Rand Wählerstimmen abwerben möchte.
Die Idee, eine eigene Partei zu gründen, lag schon lange nahe. Nun hat sie, nach mehr als 30 Jahren als ewige Außenseiterin auf der politischen Bühne, diesen riskanten Schritt gewagt. Die Frage aber wird sein, so formuliert es Kevin Kühnert (SPD), ob es sich bei diesem Projekt um eine linke Kraft handelt. Denn Sahra Wagenknecht, die einst als kommunistische Ikone der Linken galt, hält heute nichts mehr von den Labels "Links" und "Rechts".