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Musik spielt eine Hauptrolle in Christian Jareis’ Leben. Sein allein erziehender Vater ist Toningenieur und Musiker. Christian selbst verbringt einen Großteil seiner Zeit im Stuttgarter Knabenchor, in dem auch seine besten Freunde mitsingen. Überhaupt ist der Chor der sichere Hafen in Christians Leben, dort geht es verlässlich zu. Chorleiter Marcus Canteni geht auf ihn ein und fördert ihn. Daheim dagegen überwiegt das kreative Chaos. Leider auch in den Geldangelegenheiten, und so steht eines Tages der Gerichtsvollzieher in der Wohnung und droht, Paul Jareis’ musikalisches Equipment zu pfänden. Christian ist erschreckt und macht sich Sorgen. Anders sein optimistischer Vater, der fest davon überzeugt ist, dass seine Außenstände, vor allem die beim Knabenchor, schon rechtzeitig gezahlt werden, um sich mal wieder zu retten. Christian beruhigt diese Haltung nicht gerade. Er entschließt sich zu einer verwegenen Tat: Kurz vor einem Konzert schleicht er sich in das Büro der Chormanagerin Barbara Massenbach und entwendet 10.000 DM aus der Chorkasse. Er will gerade wieder gehen, als Massenbach ins Büro kommt. Die Gefahr, beim Diebstahl erwischt zu werden, ist schlimm genug, dann aber muss Christian in seinem Versteck mitanhören, wie Barbara Massenbach angegriffen und mit dem Brieföffner erstochen wird. Von dem Unbekannten hat der verängstigte Junge nur die Füße und die auffälligen Schuhsohlen gesehen, bevor er die Chance zur Flucht nutzt. Christian schafft es gerade noch rechtzeitig zum Auftritt des Chores. Noch bevor er sich wieder beruhi-gen kann, fällt sein Blick auf eine Wunde an der Hand des Dirigenten Marcus Canteni. So schwer es ihm auch fällt, in Christian ist der Verdacht gegen den verehrten Chorleiter geweckt. Als Bienzle am Tatort eintrifft und die Jungen befragt, wagt Christian kein Geständnis. Als Dieb und als Schüler von Canteni sitzt er in einer doppelten Falle. Auch die anderen Chorsänger können Bienzle nicht viel weiterhelfen, immerhin gibt es die geleerte Chorkasse, die auf einen Raubmord hindeutet. Bienzle und Gächter erfahren aber auch einiges, was als Mordmotiv in Frage kommt: Barbara Massenbach war zwar eine fähige Chormanagerin, aber erbarmungslos gegen alle, die ihrem Machtstreben im Wege standen. So drohte sie Marcus Canteni mit Entlassung, angeblich weil er seine Homosexualität verheimlicht habe. Sie weigerte sich aber auch, Christians Vater vertragsgemäß zu honorieren. Als der gestohlene Betrag eingezahlt wird, um Paul Jareis’ Schulden zu decken, nutzt Jareis das Beteuern seiner Unschuld wenig, er landet in Untersuchungshaft. Christian ist entschlossen, über sein Erlebnis weiterhin zu schweigen, nur seinem Freund Wolfgang Buchenhöfer, Sohn des ehrgeizigen Freundeskreisvorsitzenden Henry, vertraut er an, was er gesehen hat. Aber als der Junge erfährt, dass sein Vater wegen des Geldes in Untersuchungshaft sitzt, kann er sein Geheimnis nicht mehr länger für sich behalten. Gerade noch rechtzeitig fasst er Vertrauen zu Bienzle. Denn Christian hat an den Schuhen des Mörders eine Beobachtung gemacht, die ihn in höchste Gefahr bringen kann.