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Agnès Le Roux, die Erbin des Hotel-Kasinos Palais de la Méditerrannée in Nizza, ist bis heute verschwunden. Ihr ehemaliger Geliebter, der Anwalt Maurice Agnelet, war zunächst in Nizza freigesprochen, anschließend aber in Aix-en-Provence wegen Mordes verurteilt worden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte moniert Verfahrensfehler, es kommt daraufhin im März 2014 in Rennes zu einer erneuten Verhandlung. Agnelet ist mittlerweile ein schwacher alter Mann, der am Stock gehend und von seinem Sohn Thomas gestützt vor Gericht erscheint. Er beteuert weiterhin seine Unschuld. Der Fall sorgt wegen seiner Umstände und aufgrund des mysteriösen Verschwindens von Agnès Le Roux wiederum für Schlagzeilen und der Prozess in Rennes gerät zum Medienspektakel. Die Geschwister von Agnès, Patricia und Jean-Charles, sitzen in der ersten Reihe.
Sie haben die Hoffnung auf Aufklärung schon fast aufgegeben. Ihre labile Mutter bleibt dem Prozess zunächst fern. Agnelets Sohn Guillaume folgt der Verhandlung auf Twitter und Facebook. Als seine Mutter vor Gericht bezeugt, sein Vater habe nichts mit dem Mord zu tun, entschließt er sich vier Tage vor Prozessende zu einer erschütternden Aussage: Zweimal habe sein Vater ihm gegenüber die Beteiligung am Verschwinden und Tod von Agnès Le Roux angedeutet. Zudem habe ihm seine Mutter anvertraut, dass sie von Maurice Agnelets Schuld überzeugt sei und Einzelheiten über den Hergang des Dramas verraten. Im Gerichtssaal herrscht fassungsloses Schweigen. Guillaume schildert seinen langen Weg bis zu dieser Aussage, die ihn von einer großen Bürde befreit und die Trennung von seiner Familie besiegelt: „Ein Geheimnis tötet manchmal mehr als die Wahrheit.“