Für einen sicheren Internetzugang ist eine kurze Anpassung notwendig.
Indonesien besteht aus vielen Inseln, die zum größten Vulkansystem der Erde gehören, dem Pazifischen Feuerring. Im Osten der Insel Java erhebt sich der Bromo aus einem Meer vulkanischer Asche. Arnaud Guérin erklimmt den Kamm des Kraters und ihm eröffnet sich ein überwältigendes Panorama. Es sieht aus wie auf dem Mond. Knapp einen Kilometer entfernt sieht die Welt schon ganz anders aus: Die Aschelandschaft ist grünen Wiesen und fruchtbaren Feldern gewichen. Die Bauern hier leben in einem Zwiespalt zwischen Furcht und Verehrung. Etwa alle fünf Jahre erwarten die Einwohner, dass es zu einem Vulkanausbruch kommt. Doch trotz der Gefahr, die von dem Feuerberg ausgeht, betrachten sie ihn als Teil der Familie oder sogar als Gottheit, denn die Asche, die der Bromo ausspuckt, düngt die Felder und sichert somit den Menschen ihr Überleben. Damit die Einwohner sich der göttlichen Gnade sicher sein können, findet jedes Jahr das Kesodo-Fest zu Ehren des Bromo statt, das gleichzeitig das neue Jahr einläutet. Dieses Mal nehmen etwa 10.000 Pilger an den Festlichkeiten teil, unter ihnen Arnaud und der Bauer Astoko. Am Abend versammeln sich alle am Tempel, wo die Opfergaben von den Priestern gesegnet werden. Die Menschen geben dem Vulkan einen Teil ihrer Ernte zurück, da sie auch die Früchte seiner Arbeit sind. Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang klettern Arnaud und Astoko zusammen mit den anderen Pilgern die Treppen zum Bromo hoch. Oben angekommen, werfen sie die Opfergaben in den Krater, damit der Feuerberg auch weiterhin großzügig und gnädig bleibt. Dieser Akt symbolisiert die Verbundenheit der Menschen zu ihrem Vulkan – ihrem Quell des Lebens.