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Man kehrt, wenn man lange unterwegs war, nicht mehr an den gleichen Ort zurück, der einmal Heimat war – diese schmerzliche Erfahrung macht Esau, als er 1946 aus dem Krieg in sein Dorf zurückkehrt, getrieben von der Sehnsucht, wieder Geborgenheit zu finden. Aber nichts ist, wie es einmal war: die Eltern nicht, die Geschwister nicht, der Freund nicht, nicht einmal der innig geliebte Großvater, der zum bösartigen senilen Alten geworden ist. Und auch Esau selbst hat der Krieg verändert. Er ist desertiert, wurde aufgegriffen und zum Tode verurteilt. Er stand bereits vor der Hinrichtung – aber ein Zufall rettete ihm in letzter Sekunde das Leben. Nun sucht er daheim ein eigenes Leben aufzubauen. Jeder in der Familie versucht, sich irgendwie durchs Leben zu schlagen. Aber nicht alle sind so gut im Organisieren wie Esaus mannstolle Schwägerin Elvira. Sie ist Tinkos Frau, hat aber nur Augen für den Heimkehrer, was die beiden Brüder schließlich entzweit. Auch das biedere Hertchen, die Frau von Esaus Bruder Heinjak, versucht, sich an Esau anzulehnen. Einerseits sehnt sie Heinjak herbei, andererseits fürchtet sie nichts so sehr wie Heinjaks Heimkehr aus dem Krieg. Die Russen haben sie beim Einmarsch vergewaltigt und nun soll sie ein Kind auf die Welt bringen, das sie nicht haben will. Das größte Problem im Hause bleibt das immerwährende Manko in der Ladenkasse. Die Mutter, die nie besonders geschäftstüchtig war, verliert durch ihre Großzügigkeit den Laden – er wird zum Konsum umgewandelt. Der Schmerz über das Ende ihres Lebenswerks ist so groß, dass sie krank wird. Esau muss trotz seiner innigen Liebe zur Gemeindeschwester Christine Nona heiraten. Die Kriegsvergangenheit hat ihn eingeholt und zwingt ihm eine Ehe und ein Kind auf – mit einer Frau, die er nicht liebt, und einem Sohn, zu dem er keine Beziehung hat. Esau ist auf der Suche nach seinem Platz in der Welt und nach sich selbst. Im Grunde seines Herzens will er nur eins: Schreiben. Aber er findet keine Ruhe dazu, dafür fehlt es ihm an Zeit und Geld, denn er muss seine kleine Familie versorgen. Aus heiterem Himmel ernennt ihn der schwer kranke Bürgermeister Weinrich zu seinem Nachfolger. Doch der parteilose Esau fühlt sich überfordert. Die Ereignisse überschlagen sich, als die Männer im Dorf auf Anordnung der Russen das alte Kraftwerk instandsetzen sollen. Esaus Jugendfreund Alfredko vermutet hinter der Aktion eine getarnte Demontage und zündet vor den Russen eine Handgranate, um das zu verhindern. Die Russen deuten das sofort als Sabotageakt und verhaften Esau als verantwortlichen Amtsvorsteher. Ausgerechnet sein verhasster prügelnder Lehrer Rumposch holt ihn aus dem Gefängnis, mit dem Hinweis, dass Esau ein deutscher Dichter sei. Die Russen, die Dichter über alles lieben, schlagen ihn jetzt für die Kreisredaktion der „Volksstimme“ vor. Mit diesem Angebot ist Esau seinem Traum ein großes Stück näher gerückt. Der Tod seiner Mutter, mit dem das letzte Band zu seiner Kindheit und Jugend schmerzlich zerrissen wird, besiegelt seinen Entschluss, das Dorf zu verlassen, um Redakteur zu werden.