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Längst wäre Sebastian mit seinen Freunden auf dem neuen Spielplatz, hätte es seine Mutter an diesem Tag nicht verboten. Piraten wollten sie spielen. Und sich verkleiden. Stattdessen ist Sebastian allein. Auf dem Boden im Baumhaus ersetzen einige Spielfiguren seine Freunde. Schnell findet der Junge jedoch Ablenkung in einem Lichtreflex, der plötzlich an die Decke fällt. Neugierig sieht Sebastian nach draußen zum Garten des Nachbarn, kann aber nichts erkennen. Doch dann ist es wieder da, das Licht.
Als Hauptkommissar Schumann zum Tatort gerufen wird, ist Sebastian seit einigen Stunden verschwunden. Seine Eltern können ihn nirgends finden. Bei Freunden wie auch Nachbarn haben sie gesucht. Es gibt kaum Zweifel, dass Sebastian entführt wurde. Dabei haben Magda und Hannes Gengenbacher versucht, genau einer solchen Situation vorzubeugen: Das Haus der kleinen Familie umstellen Zäune, zudem überwachen Kameras das Grundstück. Dennoch hatte der Täter offenbar das einzige Schlupfloch entdeckt, das direkt zum Nachbargarten führt. Simonicz, ein einsamer älterer Mann hatte es lange schon in den Zaun geschnitten, um ab und zu mit Sebastian spielen zu können. Blutspuren lassen allerdings vermuten, dass der Junge gewaltsam verschleppt wurde. Die Ermittler finden zudem Schuhabdrücke und einen Nikotinkaugummi.
Ähnliche Spuren hatten vor etwa einem Jahr zur Festnahme von Jürgen Pelkow geführt, der offenbar versucht hatte, einen siebenjährigen Jungen zu missbrauchen. Magda Gengenbacher kennt den alten Fall nur allzu gut, denn die Psychologin arbeitet auch mit Sexualstraftätern. Nach einer Therapie hatte sie damals befürwortet, Pelkow als Freigänger zu entlassen. Kurz darauf verschwand ein kleiner Junge, Kolya Degen. Aufgrund mangelnder Beweise wurde Pelkow jedoch nie verurteilt. Im Fall des kleinen Sebastian liegen den Kommissaren wiederum keine handfesten Beweise gegen den mutmaßlichen Straftäter vor. Die Zeit drängt. Bruno Schumann und seine Kollegen Henry und Jana beunruhigt sehr, nach wie vor kein Lebenszeichen von Sebastian erhalten zu haben. Gleichzeitig versuchen sie den Eltern gegenüber Ruhe zu bewahren. Doch bei Frau Gengenbacher liegen die Nerven absolut blank.
Allein der kriminalistische Instinkt des Hauptkommissars bewegt diesen, weiterhin an einem Bezug zwischen den beiden Fällen zu glauben. Schumann entgeht das verstörte Verhalten von David Degen, Kolyas Vater, nicht. Ohnehin glaubt dieser an eine Schuld der Therapeutin am Tod seines kleinen Sohnes, dessen Leiche nie gefunden wurde. Degen weigert sich vehement, im Fall Sebastian zu helfen. Im Gegenteil – er gibt sogar zu, selbst den Jungen entführt zu haben. Nichts kann ihn jedoch bewegen, sein Versteck zu verraten. Dabei läuft den Kommissaren die Zeit davon